Teufelshöhle bei Steinau [Grotte du Diable de Steinau]
50.338111,9.455000
Description
Zu erreichen ist das Höhlensystem über einen 54 Meter langen, künstlich geschaffenen Stollen, der als Höhlenein- und -ausgang dient und sich auf einer Höhe von 272,6 Metern über Normalnull befindet. Die Höhle besteht aus drei größeren Räumen, die durch teilweise enge Gänge miteinander verbunden sind. Der Stollen ist im vorderen Teil mit Wellblech ausgekleidet. An seinem Ende befindet sich der 1584 entdeckte Große Dom, der größte Raum der Höhle. Er ist 16 Meter hoch und hat einen nahezu kreisrunden Grundriss mit einem Durchmesser von etwa elf Metern. Nach oben ist er durch einen Schacht, das ehemalige Teufelsloch, mit der Außenwelt verbunden, wodurch teilweise Sonnenlicht in die Höhle fällt. Der Raum war ursprünglich 25 Meter hoch. Die unteren neun Meter bestehen aus eingebrachtem Material. Entstanden ist die Rundung der Höhle durch die Strudelwirkung von zwei Wasseradern, die den Hohlraum ausfrästen. Ihre Einmündungen sind noch zu sehen. Das Wasser vergrößerte die Höhle immer mehr. Die Decke wurde schließlich so dünn, dass vor etwa 400 Jahren die weidende Kuh einbrach. Im Großen Dom gibt es aufgrund der Luftzufuhr keine Tropfsteingebilde. Die Wände des Raumes bestehen teilweise aus hellen, glänzenden Überzügen aus Kalksinter. Gut zu erkennen sind die waagerechten Schichten verschiedener Gesteinsstufen. Vom Dom aus geht es in die Klimakammer. Dazu wurde im durch Versturzmasse aufgefüllten Bodenbereich des Domes eine Treppenanlage nach unten eingebaut. Darüber befindet sich eine Holzplattform, die eine Ebene mit dem restlichen Bodenbereich des Domes bildet. Die Klimakammer ist mit 34 Metern unter der Erdoberfläche der tiefste Punkt der Höhle. Die Luft ist in diesem gangartigen Raum nahezu staubfrei und die Luftfeuchtigkeit mit 98 Prozent höher als in den anderen Höhlenbereichen. Dort ist auch der wasserreichste Teil der Höhle. Die Luft ist stark kohlensäurehaltig. Auf einer Bank können Patienten mit Keuchhusten, Asthma, Bronchialkrankheiten und nach neuesten Erkenntnissen auch Neurodermitis ihre Krankheit auskurieren. Über eine nach oben führende Treppe und einen anschließenden schmalen Gang geht es in die Fledermaus-Kammer, einen höheren Hohlraum, in dem Fledermäuse ihren Winterschlaf halten. Die Decke dieses Raumes ist recht dünn. So sind schon vereinzelt Wurzeln von oben hindurchgewachsen, die zuletzt im Jahre 2009 beseitigt wurden. Von dort führt der Weg zurück zum Großen Dom. Gurgel des Teufels Von dort aus geht es über einen Teil des Eingangsstollens links auf einem kurzen Gang in die Kapelle, dem schönsten Raum der Höhle, der großflächig mit Sinter ausgekleidet ist. Mehrere bis zu einem Meter lange Stalaktiten wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von Amerikanern entwendet. Der Hohlraum hat einen Durchmesser von etwa 5,5 Metern und eine Höhe von etwa acht Metern.[6] In der Kapelle gibt es mehrere Tropfsteingebilde, die nach ihrem Aussehen benannt sind. An einer Wand erreicht der Wasserfall mit einem geschätzten Alter von 85.000 Jahren eine Gesamthöhe von 2,75 Metern. Am Eingang der Kapelle befindet sich der Kopf des Teufels, an einer anderen Wand in einer kleinen Nische die Gurgel des Teufels, eine Tropfsteinsäule, Stalagnat genannt, und davor sein Zahn oder der seiner Großmutter. Über eine kurze Treppe mit einem Umkehrpunkt geht es in der Kapelle hoch, wo ein kleiner, nicht begehbarer Gang mündet. In diesem Spalt befindet sich ein Stalagmit in der Form eines geflochtenen Bienenkorbes. Er hat einen Durchmesser von etwa 15 Zentimetern und ist etwa 30 Zentimeter hoch. Sein Alter wird auf etwa 65.000 Jahre geschätzt. Weitere Tropfsteingebilde sind die Teufelskralle, auch Elefant genannt, und der Teufelskopf mit Ziegenbart. Die ältesten Tropfsteine werden auf bis zu 255.000 Jahren geschätztWikipedia > Teufelshöhle (bei Steinau): de.wikipedia.org/wiki/Teufelsh%C3%B6hle_%28bei_Ste…
Documents
Bibliography 15/08/2010- Wikipedia > Teufelshöhle (bei Steinau): de.wikipedia.org/wiki/Teufelsh%C3%B6hle_%28bei_Ste…
Histoire
Die Höhle wurde im Herbst des Jahres 1584 von dem Kuhhirten Jox Mellmann entdeckt. Eine Kuh hatte sich von der Herde entfernt und war durch die dünne Erdschicht in einen Hohlraum gefallen. Nach längerer Suche bemerkte der Landwirt einen dunklen Schacht, in dem sie verschwunden sein musste. Er war der Überzeugung, dies könne nur das Werk des Teufels sein. Ebenso sahen es die Bewohner der Gegend, die sehr abergläubisch waren. Das Loch wurde daraufhin Teufelsloch genannt. Um den Teufel aus diesem Loch zu vertreiben, warfen die Bewohner Steine hinein. Im Frondienst schafften die Bauern mehrere Monate lang Basaltblöcke dorthin. Auch an Seuchen verendete Tiere wurden in das Loch geworfen. Da sich die „Wohnung des Teufels“ nicht auffüllen ließ, war die Bevölkerung der Überzeugung, dass der Teufel zu mächtig sei, um ihn auf diese Weise zu bezwingen. Die Angst vor ihm war so groß, dass die Landwirte nur noch widerwillig zu der Wiese gingen. Das Loch diente dem Grafen von Hanau, der im Steinauer Schloss residierte, eine Zeit lang als HundefriedhofWikipedia > Teufelshöhle (bei Steinau): de.wikipedia.org/wiki/Teufelsh%C3%B6hle_%28bei_Ste….
Cavités proche
Distance (km) | Nom | Longueur (m) | Profondeur (m) |
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72.0 | Goetz-Höhle | 33 | |
83.3 | Altensteiner Höhle | 1960 | |
94.1 | Kittelsthaler Tropfsteinhöhle | 726 | |
96.8 | Marienglashöhle | ||
107.7 | Hohlstein Höhle | 50 | |
132.4 | Dienstedter Höhle | 340 | |
158.8 | Einhornhöhle | 610 | |
160.1 | Barbarossahöhle | 1100 | |
160.2 | Jettenhöhle |