Schneckenlochhöhle

Gemeinde Egg (Bezirk Bregenz - AT)
47.374444,10.068056
Length 3558m Depth 164m
Grottocenter / carte

Documents

Grundriss Schneckenloch 1:500 01/06/2024
Bibliography 28/04/2010

History

Obwohl das Schneckenloch schon sehr lange bekannt ist, gibt es aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts keine Unterlagen über Forschungstätigkeiten, abgesehen von wenigen Zeitungsberichten über Befahrungen zwischen 1900 und 1906 ((Anonym, 1905; Gamohn, 1911). Gemäß einem Bericht in der Vorarlberger Landeszeitung hat Gero von Merhart die Höhle bereits im Jahre 1903 erstmals aufgesucht und ist in den folgenden Jahren bei weiteren Forschungen – nach der verhältnismäßig ausführlichen Beschreibung zu urteilen – eine größere Strecke bis in den Nordostgang vorgedrungen (Merhart, 1907). Wagner (1950: 82–88) beschreibt das Schneckenloch bereits recht um fangreich und erwähnt auch eine während des NSRegimes vom Reichswasserwirtschaftsamt durch geführte Färbe aktion. Laut der ausführlichen Beschreibung von Trimmel (1955) wurden vom Reichswasserwirtschaftsamt etwa 500 m Höhlengänge vermessen, wobei auch Wagner anwesend gewesen sein soll. Der Verbleib dieser Unterlagen ist nicht bekannt. Trimmel berichtet in seinem Beitrag auch von einer Bussolenvermessung am 3.9.1949 durch die Tiroler Heinz Janetschek, Georg Mutschlechner und Karl Schmölzer, deren Ergebnis in einer einfachen Übersichtsskizze veröffentlicht wurde. Die intensivere Erforschung begann mit der Vermessung durch Trimmel im Jahre 1951. Damals wurde erstmals ein kompletter Plan der bis dahin erforschten Höhlenteile erstellt. Ein Gutachten zur Unterschutzstellung, die 1955 erfolgte, enthält detaillierte Beschreibungen (Trimmel, 1955). Mit der Gründung des Karst- und Höhlenkundlichen Ausschusses beim Vorarlberger Landesmuseums verein durch Walter Krieg im Jahre 1956 wurde die Höhlenforschung in Vorarlberg auf eine institutionelle Basis gestellt. Das Schneckenloch rückte als längste Höhle im Lande daher vermehrt ins Zentrum der Forschungen. Im Kataster des Ausschusses befinden sich handschriftliche Notizen Walter Kriegs vom 15.8.1956 und 14.7.1963 über die ersten Forschungstätigkeiten im Schneckenloch durch ihn und andere Vereinsmitglieder. Messdaten, Skizzen und Pläne zeigen die weitere Erforschung verschiedener Teile wie z.B. des Neuen Teiles im Jahre 1966 sowie des Labyrinths im September 1975. Im Jahre 1960 werden in einem Brief der St.-GeorgsPfadfinder aus Wangen im Allgäu an Walter Krieg die Forschungsarbeiten der Pfadfinder in den Jahren 1958 und 1959 beschrieben. Dabei wurden bisher unbekannte Gänge ohne Befahrungsspuren entdeckt. Der Beschreibung nach liegen diese Gänge im Nordostast hinter den Windlöchern. Es sind allerdings keine weiteren Unterlagen über diese Forschungsfahrten vorhanden. Ein Farbmarkierungsversuch im Bereich des Schneckenlochs am 22.6.1968 dokumentierte die komplexen Zusammenhänge zwischen Höhle und Oberflächenwässer (Krieg, 1969). Mit dem Ende der 1970er-Jahre gab es eine längere Forschungspause. Erst Ende der 1990er-Jahre begann eine durch jüngere Mitglieder des Vorarlberger Höhlenvereins getragene neuerliche Forschungs phase. Besonders erfolgreich war die neue Generation 1998: Neben Entdeckungen im sogenannten Neuen Teil war die erstmalige Befahrung des Walter-Krieg Gedächtnisgangs und besonders des Weihnachtsgangs von Bedeutung. In der Folgezeit wurden diese Bereiche mehrfach befahren und in Planskizzen dokumentiert. Weitere Forschungstätigkeiten in den Folgejahren brachten keine bedeutenden Neuentdeckungen. Einzig der Mäandergang, der zwischen I. und II. Windloch an der Höhlendecke ansetzt, wurde 2009 mittels Kletterstange erreicht und ansatzweise von Mitgliedern des FUND (Freunde der Unterwelt Dachstein e.V.; Deutschland) befahren. 2010 wurde mit der kompletten Neuvermessung des Schneckenlochs begonnen, und in der Folge wurden weitere, teils schwierig zu erreichende Gangabschnitte entdeckt. Erwähnenswert ist der Guanogang, der den Hauptgangstreckenweise überlagert. ABC - 01/06/2024

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